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Terrassenüberdachung – Das sollten Sie vor dem Bau beachten


Sie sitzen gerade gemütlich auf der Terrasse – ob mit einem Buch oder beim Essen – und auf einmal zieht ein Sommergewitter auf und alles muss schnell nach drinnen ins Trockene geräumt werden? Oder die Hitze im Sommer lässt sich auf Ihrer Terrasse nicht aushalten? Die Lösung: eine Terrassenüberdachung. Diese bietet Schutz vor jedem Wetter, lässt Sie auch bei Regen im Trockenen sitzen und schützt Ihre Gartenmöbel vor Schnee und Sturm. Was es vor dem Bau zu beachten gibt und wie Sie am besten vorgehen, erfahren Sie hier.

Das passende Material
Bei dem Material lässt sich zwischen Kunststoff, Glas, Metall und Holz auswählen. Die verschiedenen Materialien bieten unterschiedliche Vorteile - von Haltbarkeit bis hin zum Kostenfaktor. Sehr beliebt sind Terrassenüberdachungen aus einer Holzkonstruktion mit Kunststoffdach. PVC, Polycarbonat, Polyester oder Acryl lassen sich einfach verarbeiten und sind zudem robust und langlebig. Je nach Preisklasse kann man zwischen Wellplatten, Profilplatten sowie Hohlkammer- oder Stegplatten wählen.
Bei der Unterkonstruktion lässt sich zwischen zwei Holzarten wählen: Konstruktionsvollholz oder Brettschichtholz. Konstruktionsvollholz (KVH) entspricht dem Holzkern eines Baumstammes, meistens verschieden imprägnierte Nadelhölzer oder Douglasie. Bei Brettschichtholz (BSH) werden mehrere Schichten getrocknetes Nadelholz miteinander verleimt. Das macht es fester als normales Holz und arbeitet weniger, daher reißt es seltener. Egal für welche Holzart Sie sich entscheiden: vergessen Sie den Holzschutz nicht. Das Holz sollte vorher vollständig mit Holzöl behandelt werden und alle zwei Jahre sollte der Holzschutz erneut aufgetragen werden.
Statt Holz kann man sich auch für eine Konstruktion aus Aluminium entscheiden. Diese hat eine sogenannte eloxierte Oberfläche, was sie hart und kratzfest macht und einen guten Schutz gegen Korrosion bietet. Aluminium ist wetterbeständig und ein sehr leichter sowie stabiler Baustoff, allerdings in der Anschaffung teurer als die Variante aus Holz.


Selbst Bauen oder Fertigbausatz wählen?
Die Überdachung ist Stürmen und Schneelast ausgesetzt. Es gilt, Traglast und Statik zu berechnen. Diese sind bei einem Fertigbausatz bereits berücksichtigt, sie sind berechnet und entsprechend konstruiert. Sollten Sie sich dafür entscheiden, das Tragwerk selbst zu konzipieren, ziehen Sie im besten Fall einen Statiker zu Rate.
Das Dach sollte eine Neigung von mindestens 7 und maximal 15 Grad vorweisen. Bei der tragenden Konstruktion wird eine Balkendicke von 160 x 160 mm und bei den Dachbalken von 100 x 160 mm empfohlen. Die quer verlaufenden Dachlatten sollten nicht weiter als 50 bis 80 cm Abstand haben. Die Bedachung sollte die Pfosten um 20 bis 30 cm überragen, um die tragende Konstruktion vor Witterungseinflüssen zu schützen. Um einen Hitzestau vorzubeugen, können Sie auf die Oberseite der Dachbalken reflektierendes Klebeband anbringen oder alternativ die Oberseite mit weißer Farbe streichen.

Fundament
Um die Säulen fest im Boden zu verankern, setzt man meist ein Punktfundament ein. Ein Fundament ist notwendig, da bei einer nur einfachen Befestigung am Boden der Terrasse die Gefahr besteht, dass das Dach unter starken Wetterbedingungen zusammenbricht. Der erste Schritt für Ihre Terrassenüberdachung besteht in der Verankerung der Pfosten mit dem Fundament. Dazu bieten sich Pfostenträger aus Stahl an, die in Beton eingegossen oder auf ein Fundament aus Beton aufgeschraubt werden. Damit werden die Pfosten anschließend verbunden. Die Pfostenträger sind nicht in jedem Bausatz enthalten und müssen gegebenenfalls separat erworben werden. Geben Sie Acht auf Frostsicherheit, das heißt, dass sich das Fundament in einer Tiefe befinden sollte, die der Bodenfrost nicht erreicht. Dies ist in der Regel bei 80 cm der Fall.

Wie sie vorgehen
1. Fundament
Für das Fundament 80 cm tiefe Löcher ausheben und halbvoll mit Kies befüllen. Nun entweder fertig gegossene Betonfüße im Boden verankern oder Betonfüße selbst eingießen. Anschließend wird der Pfostenträger verankert. Geben Sie darauf Acht, dass alle Pfostenträger auf gleicher Höhe einbetoniert werden.

2. Pfosten einsetzen
Nun die Pfosten in den Pfostenträger setzen, ausrichten und mit Schrauben fixieren. Zwischen Pfostenende und Metallboden sollte etwas Abstand bestehen, um das Holz vor Feuchtigkeit zu schützen.

3. An der Hauswand befestigen
Setzen Sie die Balken an und durchbohren Sie Holz und Wand auf einmal. Dann den Rahmendübel mit der eingedrehten Schraube einschlagen.

4. Verschrauben
Der vordere Querbalken wird mit Winkeln an die Stützen verschraubt.

5. Auflegerbalken Befestigen
Die Auflegerbalken mit Winkelverbindern befestigen. Holzbalken, die auf dem an der Hauswand befestigten Sparren befestigt werden, sollten mit einem speziellen Spannfettenverbinder stabilisiert werden.

6. Dachlatten
Lange Dachlatten können nun auf die Sparren geschraubt werden. Diese sorgen für Stabilität des Daches.

7. Holzschutz auftragen
Das Holz wird mit einer Holzschutzlasur vor Witterung geschützt.

8. Terrassenüberdachung vollenden
Nun kann das Dach mit dem beliebigen Material gedeckt sowie eine Regenrinne angebracht werden.


Baugenehmigung einholen?
Der Bau einer Terrassenüberdachung kann im rechtlichen Sinne schon als Umbaumaßnahme gelten. Dies bedeutet, dass Sie eventuell eine offizielle Baugenehmigung benötigen. Die genaueren Umstände sind von der jeweiligen Bauordnung Ihres Bundeslandes sowie der jeweiligen Gemeindeverordnung abhängig. Daher sollten Sie sich vorab bei Ihrem örtlichen Bauamt informieren. Denn wenn Sie Ihre Überdachung ohne erforderliche Genehmigung errichten, kann Ihnen ein Bußgeld drohen. Das Genehmigungsverfahren kann etwas Zeit in Anspruch nehmen, weswegen sich ein frühzeitiger Gang zur Behörde empfiehlt.

Die richtige Pflege
Hin und wieder sollte die Terrassenüberdachung auf Stabilität geprüft werden. Je nach Material kann das Holz nach Bedarf gestrichen werden, sobald die Farbe verblasst. Auch muss das Dach von Zeit zu Zeit gereinigt werden, da Regen nicht jeden Schmutz wegwäscht. Dafür kann man eine Bürste mit Teleskopgriff am Wasserschlauch anschließen und das Dach abspritzen.

Tipp: Melden Sie nach Fertigstellung der Terrassenüberdachung der Wohngebäudeversicherung. Diese Erweiterungen sind entweder schon mitversichert oder können einfach mitversichert werden. Damit ist die Überdachung gegen jegliche Schäden abgesichert.


Hilfe bei Ihrem Bauvorhaben erhalten Sie vom Fachmann in Ihrer Nähe oder vom Baumarkt

Einige Anbieter von Fertigbausätzen im Überblick:
- OBI
- Hornbach
- Hagebau
- Bauhaus
- Toom



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